Willy 2.0 – Standheizung im Van und andere Optimierungen
Über die Grundlagen unseres Camper Ausbaus haben wir bereits während unserer ersten Europareise berichtet. Nachdem wir nach neun Monaten auf Reisen wieder in Österreich ankamen, bauten wir unseren Willy für die nächsten Reisen nochmal um und nahmen einige Optimierungen vor. Unter anderem haben wir jetzt eine Standheizung im Van, eine heiße Dusche und der Abwassertank befindet sich jetzt außen unter dem Auto. Diese und einige weitere kleine Verbesserungen von Willy 2.0 stellen wir dir in diesem Beitrag vor.
Die Verbesserungen unseres Camping Ausbaus:
Standheizung im Van
Ist eine Standheizung im Van überhaupt nötig? Ich würde sagen das kommt stark darauf an, wohin und vor allem zu welcher Jahreszeit man reisen möchte. Wir waren im Sommer/Herbst im Norden Europas und von Herbst bis Frühling, als auch über den Winter, im Süden. Das ging für uns auch ohne Standheizung problemlos. Wir hatten zwar vereinzelt Nächte dabei, in denen es draußen auch mal unter 0° hatte. Da wachten wir am Morgen mit 5-10° im Van auf. Das ist natürlich schon recht kühl, aber unserer Meinung nach noch gut auszuhalten, so lange es nicht für mehr als ein paar Nächte so ist. Das muss wohl jeder für sich entscheiden, mit welchen Temperaturen man noch gut zurecht kommt.
Wir haben manchmal aber auch Regionen gemieden, um nicht all zu kalte Nächte aushalten zu müssen. Aus diesem Grund haben wir uns dann doch für den Einbau einer Standheizung im Van entschieden.
Einbau der (Diesel-)Standheizung im Van
Die Auswahl und besonders die Preisspanne von Standheizungen für den Van ist groß. Wir wollten keine zu teure Heizung, sondern eher eine Notlösung für kalte Gebiete. Deshalb entschieden wir uns für diese Diesel-Standheizung (*). Wir haben ohnehin nicht vor, die Heizung unbewacht oder über Nacht laufen zu lassen, somit reicht diese für unsere Zwecke.
Da wir unseren Dieseltank nicht anbohren wollten, verbauten wir den mitgelieferten 10l Dieseltank im Heck. Für die Heizung selbst haben wir eine Box zwischen Fahrersitz und Beifahrersitz gebaut, in der sie verstaut ist. Von dort wird die heiße Luft in den hinteren Bereich des Vans geblasen. Der Abgasschlauch und die Verbrennungszuluft gehen nach unten ins Freie und die Dieselleitung geht im Unterboden nach hinten zum Dieseltank. Im Van selbst haben wir einen CO-Melder (*) und unabhängig von der Heizung natürlich einen Feuerlöscher (*) für den Notfall.
Bisher sind wir mit der günstigen Standheizung im Van sehr zufrieden! Sie wärmt den Innenraum schnell auf, ist nicht zu laut und stinkt auch nicht.
Heiße Dusche für draußen
Eine heiße Dusche im Van ist noch so eine Sache die man sicher nicht braucht, die aber das Reisen gerade in kältere Regionen deutlich angenehmer macht. Patrick hat diesen mobilen Gas-Durchlauferhitzer (*) zufällig entdeckt, der mit 70€ + 20€ Versandkosten echt günstig ist. Also bestellten wir ihn und sind wirklich positiv überrascht. Das Wasser wird sofort heiß – und zwar wirklich richtig heiß, wir haben bis jetzt nur mit der mittleren Flamme geduscht und sogar das ist schon fast zu heiß.
Der Durchlauferhitzer ist klein und kompakt und lässt sich schnell auf- und abbauen. Da wir mittlerweile eine 5kg Gasflasche dabei haben, müssen wir den Durchlauferhitzer nur an diese anschließen und schon können wir heiß duschen. Den Gasschlauch haben wir fix angeschlossen und den Wasserschlauch schließen wir einfach von unserer Außendusche an, wenn wir den Durchlauferhitzer an der Außentür aufhängen. Strom wird für den Durchlauferhitzer nicht benötigt, nur zwei Batterien.
Ein bisschen übertrieben fühlt es sich schon an, eine heiße Dusche im Van zu haben. Ich hatte anfangs auch die Befürchtung, dass das Sparen von Wasser durch eine heiße Dusche ziemlich erschwert wird, immerhin möchte man diese doch möglichst lang genießen. Aber da das Wasser wirklich sofort heiß raus kommt muss man das Wasser nicht erstmal sinnlos laufen lassen oder ähnliches und wenn man es dazwischen immer abstellt kann man auch so wassersparend duschen. Und ich muss sagen spätestens nach der ersten heißen Dusche unter dem Sternenhimmel Italiens bin ich mehr als überzeugt von diesem Durchlauferhitzer (*).
Abwassertank am Unterboden
Im ersten Beitrag zu unserem Camper Ausbau hatten wir unseren 40l Abwassertank noch im Kofferraum unter dem Bett verstaut. Wir verwendeten dazu diesen Rollkanister (*), mit dem wir eigentlich auch sehr zufrieden waren. Für Willy 2.0 wollten wir aber die Hundebox wie unten beschrieben deutlich vergrößern. Deshalb verloren wir etwas Stauraum hinten und Patrick kam auf die Idee, einen Abwassertank selbst zu bauen und am Unterboden des Vans zu befestigen. So verlieren wir keinen Stauraum im Kofferraum und haben jetzt mit ca. 55l sogar einen größeren Abwassertank als vorher.
Neben und hinter dem Dieseltank des Vans hatten wir Hohlräume im Unterboden. Diesen Platz füllen wir jetzt mit dem selbstgebauten Abwassertank aus. Den Abwassertank hat Patrick aus PVC-Kanalrohren gebaut. Die Rohre mit einem Durchmesser von 200cm und 160cm können einfach zusammengesteckt werden. Damit die Rohre nicht weiter nach unten stehen als der Rest des Unterbodens, haben wir sie in die Hohlräume verbaut. Angebracht haben wir die Rohre so, dass sie ein leichtes Gefälle in Richtung des Entleerungsventils haben. Das Entleerungsventil ist ein 5/4 Zoll Kugelhahn mit abnehmbarem Griff. Neben der Platzersparnis ist ein weiterer Vorteil, dass das Entleeren jetzt einfacher und schneller geht. Auf der höchsten Stelle des Abwassertanks hat Patrick ein Entlüftungsventil eingebaut. Am Unterboden befestigt hat er den Abwassertank dann mit einem kunststoffummantelten Lochband. So musste er auch nichts anbohren und konnte die vorhandenen Löcher verwenden.
Kleinere Anpassungen
Neben den drei größeren Veränderungen am Van haben wir auch ein paar kleinere Umbauten und Optimierungen vorgenommen. Dinge, die uns auf unserer ersten Reise störten oder bei denen wir merkten, dass noch Verbesserungspotenzial da ist.
Größere Hundebox für zwei Hunde im Van
Die Hundebox im Van haben wir mittlerweile schon vier Mal umgebaut und jetzt kann ich endlich sagen, dass sie perfekt für unsere Bedürfnisse ist. Zuerst haben wir sie nur für Jack gebaut, für den sie so auch sehr gut passte. Wie genau sie aussah, siehst du in unserem ersten Beitrag über Willy. Als dann klar war, dass wir einen zweiten Hund adoptieren wollen, bauten wir eine zweite Hundebox unter dem Waschbecken für Pino.
Der war mit dieser Lösung aber nicht wirklich zufrieden, weil er so weder bei Jack war, noch direkt zu uns nach vorne schauen konnte. Wir verkürzten also den Schrank der in der Ecke zwischen den beiden Boxen war und bauten so einen Gang. Die beiden Hundeboxen waren so also miteinander verbunden, was Pino schonmal glücklich machte. 😉 Es war dann in der Praxis aber meistens so, dass beide in Jacks Box lagen und die Box von Pino leer stand. So verloren wir also den Stauraum unter dem Waschbecken, in dem wir davor unser Geschirr aufbewahrten und die Hunde hatten trotzdem nicht wirklich viel Platz.
Also überlegten wir, wie wir das besser lösen könnten und entschieden uns dafür, die Hundebox einfach nach hinten zu vergrößern. So haben Jack und Pino jetzt eine große gemeinsame Hundebox in der jeder genug Platz auf seiner Seite hat. Und auch wir haben dadurch jetzt wieder mehr Platz, da wir den Stauraum unter dem Waschbecken jetzt wieder nützen können. Die Box ist geht jetzt über die gesamte Breite des Vans und befindet sich genau in der Mitte, falls wir einen Unfall hätten sind die beiden so also auch bestmöglich geschützt.
Optimierung des Stauraums im Van
Da wir schon dabei waren, die Kästen im vorderen Bereich des Vans umzubauen, überlegten wir gleich, wie wir den Stauraum sonst noch optimieren könnten. Was uns auf unserer letzten Reise immer ziemlich störte war, dass wir die Trenntoilette im Kofferraum aufbewahrten. Wir mussten sie also auf jedem neuen Schlafplatz nach vorne tragen, wo sie dann eigentlich immer im Weg stand. Das wollten wir bei Willy 2.0 auf jeden Fall ändern und sie direkt vorne verstauen. Wir bauten also einen weiteren der vorderen Kästen um, der davor eine große ausziehbare Schublade war. Jetzt besteht dieser Bereich aus zwei Kästen. Einmal die Verstaumöglichkeit in die unsere Trenntoilette perfekt passt und daneben eine schmale und hohe Schublade in der wir jetzt Flaschen aufbewahren. Die Toilette können wir ganz einfach herausziehen wenn wir sie brauchen ohne sie extra zu holen müssen und ohne sie dann im Weg herumstehen zu haben.
Zusätzlichen Stauraum haben wir jetzt auch durch eine neue lange Schublade unter dem Bett. Als letzte Optimierung im Innenraum haben wir noch einen neuen Teppichboden verlegt. Einen Teppich haben wir auch schon während unserer letzten Reise verlegt und würden nicht mehr ohne im Van reisen wollen. Er ist deutlich wärmer und angenehmer als andere Böden, auch wenn er natürlich nicht ganz so pflegeleicht ist. Auf dem alten Teppich hatten wir einen Öl-Fleck der nicht mehr raus ging, das war einer der Gründe für einen neuen Teppich. Abgesehen von Flecken lässt sich der Van aber auch mit Teppichboden gut putzen, am besten geht das mit einem Handbesen oder einer Schuhbürste. Wir entschieden uns wieder für Grau als Farbe und verlegten den Teppich gleich überall, auch in den Kästen und in der Fahrerkabine.
Stauraum im Kofferraum und Ausziehtisch/-bank für draußen
Wie bereits erwähnt haben wir den Stauraum im hinteren Bereich des Vans etwas verkleinert, da die Hundebox jetzt weiter nach hinten geht. Da wir aber den Abwassertank jetzt unter dem Auto haben, haben wir nicht wirklich Stauraum verloren. Auch hier wollten wir die Verteilung des Stauraums gleich neu planen und optimal nützen. Der Frischwassertank befindet sich nach wie vor direkt hinter der Hundebox in der Mitte. Die restliche Fläche haben wir jetzt in zwei Ebenen aufgeteilt und nützen Transportboxen und Kisten als Aufbewahrungsmöglichkeit.
Wir haben uns außerdem einen Vorhang besorgt, der den hinteren Stauraum verdeckt. Oft hatten wir das Problem, dass die Sonne hinten direkt auf z.B. Obst und Gemüse schien, wenn wir die Hecktüren offen hatten. So haben wir jetzt einen Sonnen- und Blickschutz wenn die Türen offen sind. Um auch mal hinten kochen zu können oder einfach draußen zu sitzen, ohne Stühle aufzubauen, haben wir noch einen Ausziehtisch/-bank gebaut. Das Brett haben wir auf Schwerlastschienen montiert um auch darauf sitzen zu können und es nicht nur als Abstellmöglichkeit zu nutzen.
Willy 2.0 – unser Fazit
Wir sind total zufrieden mit unseren Umbauten und bisher hat sich alles bewährt. Den Stauraum nützen wir jetzt wirklich überall perfekt und verlieren keinen Platz. Und auch die Standheizung im Van und die heiße Dusche machen das Leben und Reisen im Van deutlich komfortabler.
Welche Änderung findest du besonders spannend oder möchtest gerne mehr darüber erfahren? Lass uns gerne ein Kommentar da. 😉
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5 Kommentare
Pingback:
Thomas Martin
Die Version 2.1 der Hundebox gefällt mir. Die beiden Hunde haben genug Luft zum atmen und wie du schreibst, sind sie in der Mitte des Vans bei einem Unfall (was ich natürlich nicht hoffe) bestmöglich geschützt. Ich bin handwerklich leider nicht so begabt ;-(
Jack auf Reisen
Freut mich wenn dir unsere Umsetzung gefällt 🙂
Harald Zwilling
Servus aus Golling
Durch reinen Zufall auf deine Seite gestoßen .
Ich bin begeistert.
Wie geht’s meinem erstausbau ?
Fährt der Bus noch?
LG Harald
Jack auf Reisen
Hallo! Ah das ist ja witzig 😄
Ja wie du siehst hat er uns schon auf einige Abenteuer begleitet! Aktuell müssen wir ihn wieder ein bisschen umbauen da wir Nachwuchs bekommen haben. Aber der Plan wär schon, dass es im Sommer wieder auf ein paar kleinere Touren geht. 👍