Die Zeit der ersten Male – unsere erste Schlange, unser erstes Mal in Lissabon und mein erstes Mal alleine campen
Am 23. Jänner hatten wir das halbjährige Jubiläum unseres Lebens im Van. Dieses Jubiläum verbrachten wir allerdings nicht zu viert, sondern nur zu dritt. Also so wie unsere Reise auch gestartet ist. Genau zu der Zeit machte ich (Julia) nämlich meine erste Erfahrung wie es ist, alleine zu campen. Und das war nicht das einzige erste Mal von dem wir dir in diesem Beitrag erzählen möchten. Wir machten auch unseren ersten Besuch in Lissabon. Der erste deshalb, weil wir im März wieder nach Lissabon zurückkehren werden, da wir dort wieder Besuch aus Österreich bekommen. Und auf unser drittes erstes Mal hätte ich eigentlich auch gerne verzichtet. Das erste Mal, dass wir auf unserer Europareise eine Schlange getroffen haben.
Auf dem Weg nach Lissabon – unsere erste Schlange
Nach unserer Zeit an der Algarve fuhren wir weiter nach Lissabon. Als erstes fuhren wir wieder an einen Stausee. So wie der letzte, war auch dieser Stausee wieder sehr schön und vor allem ruhig. Allerdings waren hier deutlich mehr Wildtiere unterwegs, als bei unserem letzten Stausee in Portugal. Schon als wir ankamen und uns einen Platz zum Übernachten suchten, hoppelten die ersten Kaninchen vor dem Van herum. Die Hunde blieben bei den Spaziergängen also an der Leine, da wir schon mit Wild rechneten.
Mit dem Tier, dass wir bei unserem letzten Spaziergang vor der Weiterfahrt trafen, hatten wir aber eher nicht gerechnet. Pino schnupperte am Wegesrand als er sich plötzlich erschrak, ein paar Schritte zurück hüpfte und bellte, gleichzeitig hörte ich ein Zischen. Als ich mir die Stelle an der er schnupperte ansah, sah ich zuerst nur Gebüsch und Äste. Erst nach einer Weile entdeckte ich die (doch recht große) Schlange direkt vor meinen Füßen.
Sie schien zum Glück nicht besonders angriffslustig zu sein und zischte Pino nur an, anstatt ihn zu beißen, als er direkt an ihr vorbei ging. Ein ungutes Gefühl hatte ich aber trotzdem als wir weitergingen. Ich wollte die Hunde am liebsten überhaupt nicht mehr schnuppern lassen und erschreckte mich bei jedem Ast. Wir haben danach gegoogelt, welche Schlange das wohl war. Ich habe dann Bilder der Europäischen Eidechsennatter gefunden die in Portugal heimisch ist und der Schlange recht ähnlich sah. Aber ob es wirklich diese war, weiß ich nicht. Vielleicht kennst du dich ja mit Schlangen besser aus? Ich bin immer noch neugierig, welche Schlange das war und freue mich über deinen Tipp in den Kommentaren. 😉
Unser erstes Mal in Lissabon
Wir wussten schon, dass dies unser erster von zwei Besuchen in Lissabon wird. Denn für März haben wir für fünf Tage ein Ferienhaus ein Stück außerhalb von Lissabon gemietet. Da wir uns dann Lissabon sowieso nochmal mit meinen Eltern ansehen werden, machten wir uns für unseren ersten Besuch keinen Stress.
Wir suchten uns einige schöne Schlafplätze um Lissabon, die ich dann auch nutzen konnte, als ich alleine unterwegs war. Es gibt viele schöne Parks in und um Lissabon. Die besuchten wir tagsüber und die großen Parkplätze der Parks nutzen wir teilweise auch gleich als Schlafplätze. Die Parks sind super, damit die Hunde auch ein wenig Bewegung und Freilauf bekommen. Mit Hundewiesen und Hundeparks sieht es in Portugal generell eher nicht so gut aus wie beispielsweise in Spanien. Wir besuchten eine Hundewiese in Lissabon, die gute Bewertungen hatte. Sie war aber nicht besonders groß und auch der Zaun ist nicht gerade ausbruchssicher für kleinere Hunde.
Besonders gut hat uns in Lissabon der Stadtteil Monsanto gefallen. Es gibt dort einen riesigen Waldpark und den Aussichtspunkt Panorâmico de Monsanto. Der Aussichtspunkt ist ein leerstehendes Betongebäude voller Graffitis. Ich war zuerst skeptisch, ob wir da mit den Hunden rein gehen sollten, da ich befürchtete, dass viele Glasscherben, Müll und so weiter herumliegt. Allerdings waren wir positiv überrascht! Es liegt nichts herum und die Graffitis sind wirklich schön. Und die Aussicht die man auf die Stadt, die Brücke und die Christus-Statue hat ist wundervoll.
Auch die Tram in Lissabon wollten wir uns ansehen. Wir suchten uns also einen Parkplatz in der Nähe des Zentrums und spazierten durch die Stadt. Nach dem Spaziergang gab es leckere (noch warme) Pastéis de Nata aus dem Time Out Market.
Mein erstes Mal alleine campen
Viel zu schnell war dann auch schon der Tag des Abfluges gekommen. Patrick flog für vier Tage nach Österreich zurück. Jedes Mal, wenn wir das im Vorhinein jemandem erzählt haben, kamen die Fragen, was ich denn dann mache. Es wirkte fast so, als würde mir keiner zutrauen, dass ich es schaffe, mal vier Tage alleine zu campen. Ich hatte auch meine Bedenken, aber die gingen in eine ganz andere Richtung, als die meisten wahrscheinlich denken würden.
Um meine Sicherheit hatte ich eigentlich nie Angst. Wir kamen in den letzten sechs Monaten der Europareise nie in eine gefährliche Situation. Warum sollte das also genau jetzt passieren? Nur weil ich als Frau alleine campe, werden plötzlich alle Einbrecher auf uns aufmerksam? Wohl eher nicht, außerdem hatte ich ja immer meine beiden Beschützer dabei. 😉
Auch was das Fahren betrifft, hatte ich keine große Angst oder Sorgen. Meistens fährt bei uns zwar Patrick, weil ich so in der Zwischenzeit arbeiten kann und ihm schlecht werden würde, wenn er etwas anderes machen würde während ich fahre. Aber in den letzten Tagen vor dem Abflug fuhr meistens ich, um mich wieder gut ans Fahren zu gewöhnen.
Einsamkeit war ebenfalls nicht das, wovor ich Angst hatte. Wirklich alleine bin ich mit Jack und Pino ja sowieso nie. Und es waren ja auch nur vier Tage, so eine kurze Zeitspanne kann man auch mal alleine verbringen, ohne einsam zu werden. Immerhin konnten wir ja täglich telefonieren und schreiben.
Was mich aber wirklich extrem nervös machte, war es, alleine mit zwei Hunden im Alltag unterwegs zu sein. Klingt vielleicht komisch, aber vor der Reise hatten wir ja nur Jack. Und seit Pino bei uns ist, waren wir ständig nur zu viert unterwegs. Beim Spazieren waren wir immer zu zweit. Jeder hatte einen Hund und im Freilauf konnten wir uns immer beide auf die Hunde konzentrieren, damit keiner unbemerkt weg läuft oder irgendetwas anstellt. Nach sechs Monaten musste ich mich dann aber plötzlich darauf einstellen, alleine Gassi zu gehen, mit ihnen zu spielen und zu spazieren. Und das nicht wie vor der Europareise nur mit Jack, sondern eben plötzlich mit zwei Hunden. Ich stellte mir schon vor, wie mich jeder in eine andere Richtung ziehen wird und sobald ich einem den Ball werfe, der andere weg läuft.
Aber zum Glück stellte sich heraus, dass auch diese Sorge völlig unbegründet war. Klar wollten sie auch mal an unterschiedlichen Stellen schnüffeln oder einer wollte weitergehen, während der andere noch dringend etwas markieren musste. Aber im Großen und Ganzen klappte der Alltag alleine mit zwei Hunden genau so gut wie sonst.
Auch sonst gab es keine Probleme, ich hatte nie Angst alleine im Van und verursachte keinen Unfall. 😉 Auch wenn die erste Fahrt nachdem wir Patrick am Flughafen abgesetzt hatten, etwas nervenaufreibend war. Das erste Hindernis war der große fünf-spurige Kreisverkehr mit Ampeln an jeder Ausfahrt, der direkt nach dem Flughafen auf mich wartete. Danach ging es immer dem Navi nach zu unserem ersten Schlafplatz an einem Park, direkt unter der großen Brücke. Nur blöderweise dachte das Navi es schickt mich einfach mitten auf die Brücke, die paar Meter nach rechts kann ich ja dann von der Brücke aus gehen. Ich merkte es zum Glück, bevor ich auf die (gebührenpflichtige) Brücke auffuhr. Ein ziemlicher Umweg war es aber trotzdem und das Navi dann richtig einzustellen war auch nicht so einfach. Aber wir haben es nach ungefähr der doppelten Fahrtzeit geschafft und sind sicher an unserem Schlafplatz angekommen. Für die zweite und dritte Nacht fuhren wir dann zu einem Parkplatz an dem wir davor schon waren und der nicht weit vom Flughafen entfernt war.
Schneller als gedacht waren die vier Tage dann auch schon wieder vorbei und wir holten Patrick wieder vom Flughafen ab. Der kam natürlich nicht mit leeren Händen und es gab Spielzeug von zu Hause und selbst gedörrte Rinderlungen-Stücke für die Hunde. Und für mich mein Lieblingsgebäck und Brot aus Österreich. 😉
Alleine campen – mein Fazit
Auch wenn es nur vier Tage waren, war die Erfahrung mal alleine zu campen und mit den Hunden unterwegs zu sein sehr spannend. Aber jetzt sind wir froh, wieder alle vereint zu sein und die kommenden Monate wieder zu viert zu reisen. Bist du schon alleine gereist? Was waren deine Erfahrungen damit?
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